Die vom Bakterium Xylella fastidiosa gebeutelten, teilweise mehrere Jahrhunderte alten Olivenbäume Apuliens sollen durch Veredelung mit resistenten Sorten am Leben gehalten werden. In der Piana degli Ulivi Monumentali, einem Gebiet zwischen den Gemeinden Ostuni, Fasano, Carovigno (alle Provinz Brindisi) und Monopoli (Provinz Bari), ist bereits ein Drittel der monumentalen Olivenbäume nicht mehr zu retten. Für die anderen beginnt erst jetzt, zehn Jahre nach Ausbruch der Xylella-Epidemie, ein Aufforstungsprogramm, bei dem den erkrankten Bäumen Stecklinge resistenter Sorten wie Leccino oder FS 17 aufgepfropft werden. Die ersten 100 Bäume wurden zu Frühlingsbeginn in Carovigno veredelt. Das Projekt wird vom nationalen Forschungsrat CNR, den Landwirtschaftsverbänden Coldiretti und Unaprol, den Umweltschutzorganisationen Legambiente, AzzeroCO2 und dem Möbelhersteller Ikea Italia unterstützt.

Teatronaturale/fh - Mrz 2023

Die EU hat ein Forschungsprojekt zur Suche nach Xylella-resistenten oder -toleranten Olivensorten ausgeschrieben. Dem Gewinner der am 18. Oktober 2021 endenden Ausschreibung sollen für einen Zeitraum von 35 Monaten 56 487,20 Euro zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist die Entdeckung weiterer widerstandsfähiger Olivensorten neben den bereits dafür bekannten Leccino und Favolosa.

Teatronaturale/fh - Okt 2021

Die Europäische Kommission subventioniert ein Forschungsprojekt der Universität Jaén zur Xylella-Bekämpfung. Ziel des Projekts ist es, ein neues intelligentes Biopestizid auf der Grundlage von Bakteriensporen zu entwickeln, das sowohl auf die Bekämpfung des Überträgerinsekts – die Wiesenschaumzikade – als auch die Behandlung mit Xylella fastidiosa infizierter Bäume ausgerichtet ist.

Während die Verwendung von Sporen in der Medizin nicht neu ist, versuchen die Forscher, das Konzept durch die Entwicklung von Sporen als Träger von Biopestiziden zu erweitern. Zu diesem Zweck werden im Rahmen der Studie die bakteriellen Kandidaten aus Vektoren und Olivenhainen isoliert. In einem Aktivitätsscreening sollen neue antimikrobielle Peptide identifiziert werden, die gegen Xylella fastidiosa wirken. Die Bakteriensporen werden dann so manipuliert, dass sie die Wirkstoffe im Kern speichern können und diese dabei gegen biologischen Abbau und physikalisch-chemische Einflüsse geschützt sind. Das so gewonnene Protein wird dann im Feldversuch während der Keimung der Sporen in die Umwelt freigesetzt.

 

 

Oliveoiltimes/fh - Sep 2021

Der im Salento vorherrschende Stamm Xylella fastidiosa pauca ST53 befällt auch Pistazienbäume (Pistacia vera). Dies ergaben Untersuchungen des regionalen Pflanzenschutzdienstes der Region Apulien, die inzwischen von der Europäischen Pflanzenschutzbehörde offiziell bestätigt wurden. Die Anzahl der potenziellen Wirtspflanzen des apulischen Xylella-Stammes erhöht sich damit auf 35. Das Ergebnis ist bedauerlich, weil Pistazienkulturen als anspruchslos und besonders geeignet für den Anbau auf trockenen Böden in heißem Klima gelten und daher für einige Landwirte als mögliche Ergänzung oder Ersatz für zerstörte Olivenkulturen gehandelt wurden.

Infoxylella/fh - Jun 2021

Xylella fastidiosa ist bereits seit den 1990er Jahren in Europa verbreitet, so das Ergebnis einer Studie im Rahmen des EU-geförderten Forschungsprojekts Xf-Actors, das sich mit dem Pflanzenbakterium beschäftigt. Dank genetischer Sequenzierung konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass das aus Amerika stammende Bakterium schon mehrfach in Italien, Spanien und Frankreich aufgetreten war, bevor es 2013 in Apulien entdeckt wurde, wo die Unterart pauca ST53 Olivenbäume befällt. Auf der Balearen-Insel Mallorca ist das Bakterium bereits seit Mitte der 1990er-Jahre mit verschiedenen Unterarten präsent, blieb aber jahrzehntelang unerkannt, auch weil die Symptome eines Befalls mit denen von anderen Schädlingen oder Trockenstress verwechselt wurden.

 

Ansa/Teatronaturale/fh - Jun 2021

Auf der Halbinsel Monte Argentario in der südlichen Toskana wurde Mitte März eine starke Zunahme von Xylella fastidiosa festgestellt. Das betroffene Gebiet umfasst etwa drei Hektar mediterrane Macchia zwischen Giannella, Orbetello und Orbetello Scalo. Die bereits im Dezember 2018 erstmals dort aufgetretene Unterart Xylella fastidiosa multiplex stellt im Gegensatz zur in Apulien vorherrschenden Subspezies pauca ST 53 keine Bedrohung für die Olivenbäume dar.
Die Region Toskana und die Gemeinde Orbetello haben bereits reagiert und die infizierten und alle weiteren Pflanzen im Umkreis von 50 Metern um den jeweiligen Wirt gerodet, wie es die geltenden EU-Gesetze vorschreiben. Zudem soll die 2,5 Kilometer breite Pufferzone rund um die Halbinsel noch strenger überwacht werden.

Infoxylella/fh - Mrz 2021

Mit dem am 18. September veröffentlichten siebten Update der vergangenen Juni begonnenen, aktuellen Kontrollkampagne steigt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen mit Xylella fastidiosa pauca ST 53 in der Eindämmungszone (zona di contenimento) im nördlichen Salento auf 67. Neben der Entdeckung von drei neuen Infektionsherden, einer davon nur wenige hundert Meter von der Grenze zwischen Eindämmungs- und Pufferzone entfernt, bereitet vor allem die stark gestiegene Zahl infizierter Olivenbäume (37) nahe Fasano in der sogenannten Piana degli Ulivi monumentali Sorge, wo eine Vielzahl bis zu tausend Jahre alter Olivenbäume wachsen.

Infoxylella/fh - Dez 2020