Das Konsortium Istituto Marchigiano di Tutela vini hat am 24. Mai einstimmig eine Neuordnung der Verdicchio-Appellationen von Jesi beschlossen. Die Appellation Castelli di Jesi Verdicchio Riserva DOCG wird nur noch Castelli di Jesi DOCG heißen, die Nennung der Rebsorte Verdicchio wird für sie nicht mehr obligatorisch, sondern fakultativ sein. Neben dem Namen ändert sich auch die Größe der Appellation, weil ihr auch die Weine, die bisher als Verdicchio dei Castelli di Jesi Classcio Superiore DOC bezeichnet wurden, eingegliedert werden. Für die neue DOCG resultiert daraus ein Wachstum des Produktionspotenzials von 1000 auf 20 000 Hektoliter pro Jahr. Für die DOC-Weine wurde zudem eine Abfüllung im Produktionsgebiet vorgeschrieben, wie sie bisher nur für die DOCG-Weine galt.

Mit der Neuordnung der Appellationen ergeben sich für die DOCG vier Bezeichnungsmöglichkeiten: Castelli di Jesi (Verdicchio) DOCG, Castelli di Jesi Superiore (Verdicchio) DOCG, Castelli di Jesi Classico Superiore (Verdicchio) DOCG, Castelli di Jesi Riserva (Verdicchio) DOCG.

Für die DOC bleiben: Verdicchio dei Castelli di Jesi DOC, Verdicchio dei Castelli di Jesi Classico DOC, Verdicchio dei Castelli di Jesi Spumante DOC und Verdicchio dei Castelli di Jesi Passito DOC.


 Das Appellationssystem des Verdicchio dei Castelli di Jesi ist schon heute kompliziert und auch für Weinjournalisten schwer zu überblicken. Nun wird es ein neues geben, ein noch komplizierteres. Die Chance, das Ganze mit der Reform für Produzenten und Konsumenten einfacher zu gestalten, wurde vertan.

Fabian Hörack

Ilrestodelcarlino/Qdmnotizie/Winenews/fh - Jun 2021

Die Weine der beiden Verdicchio-Appellationen in den Marken, Verdicchio dei Castelli di Jesi DOC und Verdicchio di Matelica DOC (als Riserva jeweils DOCG) erhalten auf Beschluss des regionalen Konsortiums IMT (Istituto marchigiano di tutela vini) die Staatsbanderole, deren Verwendung von gesetzgeberischer Seite nur für DOCG-Weine vorgeschrieben und für DOC-Weine freiwillig ist. Durch die mit alphanumerischen Codes versehenen Banderolen an den Flaschen soll deren Rückverfolgbarkeit und die Effizienz in der Bekämpfung von Etikettenschwindel erhöht werden.
Trotz der Einigkeit hinsichtlich der Einführung der Staatsbanderole möchten sich die Winzer der wesentlich kleineren und höher gelegenen Verdicchio-Appellation in Matelica von den Kollegen in Jesi abgrenzen und ihre Eigenständigkeit als Territorium betonen, indem sie zukünftig auf die Nennung der Rebsorte Verdicchio verzichten und die Weine aus den acht Gemeinden der Appellation nur noch als Matelica DOC (respektive Matelica Riserva DOCG) etikettieren werden.

Gamberorosso/Qualivita/fh - Nov 2020