In der aktuellen Debatte über die Auswirkungen von Alkohol auf die Gesundheit wurde in der angesehenen medizinischen Fachzeitschrift Journal of Clinical Medicine eine italienische Studie veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und sexueller Aktivität herstellt. Die Forscher der Universitäten Catania und Catanzaro kommen zu dem Schluss, dass Rotwein, wenn er in Maßen konsumiert wird, Patienten mit Erektionsstörungen helfen und auch das sexuelle Verlangen bei Männern und Frauen stimulieren könne. Darüber hinaus deutet die Studie darauf hin, dass Rotwein zur Steigerung des Testosteronspiegels und der männlichen Fruchtbarkeit beitragen kann.
Das Geheimnis liegt in den Polyphenolen. „Die antioxidativen Eigenschaften der im Rotwein enthaltenen Polyphenole scheinen sich positiv auf das männliche Fortpflanzungssystem auszuwirken“, heißt es in der Veröffentlichung, „was auf eine positive Korrelation zwischen Rotweinkonsum und Serumtestosteronspiegel schließen lässt.“ Dieselben Polyphenole also, die sich positiv auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar bestimmte Krebsarten auswirken und deren positive Wirkung auf das Herz die Durchblutung anderer Körperteile, einschließlich der Geschlechtsorgane, erhöhen können.
Auch auf das weibliche Geschlecht habe der Rotwein positive Auswirkungen. So heißt es in der Studie: „Frauen, die mäßig Rotwein konsumieren, zeigen höhere Werte für sexuelles Verlangen und Lubrikation mit einer allgemeinen Verbesserung der sexuellen Funktion im Vergleich zu abstinenten oder gelegentlichen Trinkerinnen, die weniger als ein Glas Wein oder ein anderes alkoholisches Getränk pro Tag zu sich nehmen.“ Noch interessanter ist, dass der Weinkonsum das sexuelle Verlangen trotz des Alters anregt: Ältere, aber mäßig trinkende Frauen zeigten mehr Neigung als jüngere, aber abstinente Frauen. Aber Vorsicht, nicht jeder Alkohol wirkt. Bier zum Beispiel hat nicht die gleiche Wirkung wie Rotwein. Eine letzte Anmerkung im Forschungsbericht rät außerdem zu maßvollem Konsum: „Während Alkoholkonsum in niedrigen Dosen sexuelles Verhalten und Verlangen fördert, sind höhere Dosen schädlich für die Sexualität.“
Der vollständige Artikel kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Veranstaltungen
von Merum Lesern
Gamberorosso/fh - Jul 2023