Auf der Halbinsel Monte Argentario in der südlichen Toskana wurde Mitte März eine starke Zunahme von Xylella fastidiosa festgestellt. Das betroffene Gebiet umfasst etwa drei Hektar mediterrane Macchia zwischen Giannella, Orbetello und Orbetello Scalo. Die bereits im Dezember 2018 erstmals dort aufgetretene Unterart Xylella fastidiosa multiplex stellt im Gegensatz zur in Apulien vorherrschenden Subspezies pauca ST 53 keine Bedrohung für die Olivenbäume dar.
Die Region Toskana und die Gemeinde Orbetello haben bereits reagiert und die infizierten und alle weiteren Pflanzen im Umkreis von 50 Metern um den jeweiligen Wirt gerodet, wie es die geltenden EU-Gesetze vorschreiben. Zudem soll die 2,5 Kilometer breite Pufferzone rund um die Halbinsel noch strenger überwacht werden.

Infoxylella/fh - Mrz 2021

Mit dem am 18. September veröffentlichten siebten Update der vergangenen Juni begonnenen, aktuellen Kontrollkampagne steigt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen mit Xylella fastidiosa pauca ST 53 in der Eindämmungszone (zona di contenimento) im nördlichen Salento auf 67. Neben der Entdeckung von drei neuen Infektionsherden, einer davon nur wenige hundert Meter von der Grenze zwischen Eindämmungs- und Pufferzone entfernt, bereitet vor allem die stark gestiegene Zahl infizierter Olivenbäume (37) nahe Fasano in der sogenannten Piana degli Ulivi monumentali Sorge, wo eine Vielzahl bis zu tausend Jahre alter Olivenbäume wachsen.

Infoxylella/fh - Dez 2020

Nach der Entdeckung fünf neuer Infektionsherde an der Adriaküste bei Monopoli (Provinz Bari) wurde die zur Eindämmung des Pflanzenbakteriums Xylella fastidiosa pauca ST53 geschaffene Pufferzone am 12. November angepasst. Die Grenzen des Infektionsgebiets (zona infetta) und der sogenannten Eindämmungszone (zona contenimento) an dessen nördlichem Rand bleiben unverändert.
Die Pufferzone (zona cuscinetto) gehört nicht zum eigentlichen Infektionsgebiet, wird aber besonders intensiv überwacht, weil dieser zehn Kilometer breite Landstreifen eine Art letzte Barriere zum Infektionsgebiet bildet. Die fünf neuen Ausbrüche bei Monopoli liegen innerhalb dieser Pufferzone, wurden aber der aktualisierten europäischen Pflanzenschutzpolitik entsprechend als punktförmige Infektionsherde definiert. Das heißt, dass die infizierten Pflanzen und alle potenziellen Wirtspflanzen im Umkreis von 50 Metern gerodet werden müssen, während die Pufferzone nur um die neuen Infektionsherde bei Monopoli herum um knapp drei Kilometer nach Norden erweitert wurde. Der Rest der Pufferzone bleibt ebenfalls unverändert.

Agronotizie/fh - Dez 2020

In Frankreich ist seit Anfang September nach Korsika und Provence-Alpes-Côte d‘Azur eine dritte Region vom Bakterium Xylella fastidiosa betroffen. In Okzitanien, genauer im Département Aude nahe der Stadt Carcassonne, wurden Lavendelpflanzen positiv auf die Unterart multiplex getestet.
Diese ist für Weinreben ungefährlich und stellt eher ein Risiko für Steinobstgewächse wie Aprikose, Kirsche, Pfirsich, Mandel und Pflaume dar. Sie kann auch Olivenbäume befallen (Okzitanien zeichnet für ein Viertel der französischen Olivenöl- und die Hälfte der Tafelolivenproduktion verantwortlich), hat dabei aber bei weitem nicht die verheerende Wirkung wie die in Apulien vorherrschende Unterart pauca. Die Unterart multiplex wurde in Europa bisher in verschiedenen Ausprägungen (strain types, siehe Xylella-FAQ in Merum 4/2020) in der Toskana (Monte Argentario, ST 87), in Korsika, der Provence und Portugal (verschiedene Stämme) sowie in Spanien (Festland ST 6, auf Mallorca auch ST7) entdeckt und gilt als besonders mutationsfreudig.
Die Präfektur des Départements Aude ordnete, der neuen europäischen Gesetzgebung folgend (siehe Seite 50), die Rodung aller potenziellen Wirtspflanzen in einem Umkreis von 50 Metern um die Fundstätte sowie die Einrichtung einer 2,5 Kilometer breiten Pufferzone an.

Agriculture.gouv.fr/Oliveoiltimes/Vitisphere/fh - Nov 2020