Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hat ein wissenschaftliches Gutachten zu den Mineralöl-Kohlenwasserstoff-Gruppen MOSH und MOAH veröffentlicht und deren Risikobewertung aktualisiert. Nach jüngsten Erkenntnissen sind die gesättigten Kohlenwasserstoffe (MOSH) gesundheitlich unbedenklich, während es bei den aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOAH) „Anlass zu gesundheitlichen Bedenken“ geben könne.
Nach Angaben des Projektleiters James Kevin Chipman schädigten die in Lebensmitteln häufiger vorkommenden MOSH zwar in Versuchen die Leber eines bestimmten Stammes von Ratten, doch gebe es Hinweise darauf, dass dies für den Menschen nicht relevant sei.
Die Untersuchung verschiedener Arten von MOAH brachte hingegen zutage, dass einer davon genotoxische Stoffe enthält, die die Zell-DNA schädigen und Krebs verursachen können.
Die Festlegung eines konkreten Grenzwerts für die in Lebensmitteln nur selten gefundenen MOAH ist aber nach Angaben der EFSA momentan noch nicht möglich. Sie empfiehlt weitere Forschungen, um das Vorkommen von MOAH „in Lebensmitteln zu quantifizieren, und die Erhebung von Toxizitätsdaten, um die (…) Risiken besser bewerten zu können.“ Auch für die unbedenklichen MOSH sind laut EFSA noch Langzeitstudien zu möglichen langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit nötig.
Weiterführende Informationen zu den Mineralöl-Kohlenwasserstoffen sind in der Merum-Herbstausgabe 3/2022 zu finden (S. 56).

EFSA/fh - Mrz 2023