In Irland werden zukünftig alle alkoholischen Getränke Warnhinweise auf die Etiketten bekommen. Nachdem Irland die EU-Kommission am 21. Juni 2022 über sein Vorhaben informiert hatte und innerhalb der Frist bis Ende Dezember 2022 keine Einwände von Seiten der Kommission vorgebracht wurden, tritt die Regelung in Kraft.
Die Warnhinweise auf den Etiketten müssen folgende Elemente enthalten: einen Warnhinweis auf die Gefahren des Alkoholkonsums im Allgemeinen, einen Hinweis auf die Gefahren des Alkoholkonsums für schwangere Frauen, einen Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Alkohol und tödlichen Krebserkrankungen, den Alkoholgehalt des Produkts in Gramm, die Anzahl der im Produkt enthaltenen Kalorien und einen Link zu einer Gesundheitswebsite mit Informationen über Alkohol und seine Schadpotenzial.
Dass die EU-Kommission keine Einwände vorgebracht hat, sorgt insbesondere bei den Vertretern der großen Weinbaunationen Italien, Frankreich und Spanien für Unverständnis und Verärgerung. Sie sehen darin eine Bedrohung für eine einheitliche EU-Gesetzgebung und den freien Warenverkehr im EU-Binnenmarkt. Zudem sollen im Dezember 2023 ohnehin neue EU-Kennzeichnungsregeln für alkoholische Getränke in Kraft treten.
Ein bisschen Zeit bleibt trotzdem noch: Da das Gesetzesvorhaben auch Hindernisse im internationalen Handel mit sich brächte, muss Irland seinen Plan noch bei der Welthandelsorganisation WTO prüfen lassen, bevor er in Kraft treten kann. Der dafür vorgesehene Zeitraum beträgt 60 Tage.
Veranstaltungen
von Merum Lesern
Ilsole24ore/Winenews/fh - Jan 2023