Die Mitglieder des Konsortiums der Etna DOC-Weine haben am 10. November 2023 einstimmig beschlossen, einen Antrag auf Anerkennung der Appellation als kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung (DOCG, denominazione di origine controllata e garantita) zu stellen. Nach Anerkennung durch die Region Sizilien, das italienische Landwirtschaftsministerium und die EU wird die Umwandlung voraussichtlich in zwei Jahren abgeschlossen sein.
Daneben wurden auch einige Änderungen der Produktionsregeln beschlossen. So soll für Etna DOC-Schaumweine neben Nerello Mascalese auch die Rebsorte Carricante sowie die Typologie Pas Dosé (ohne Versanddosage) zugelassen werden. Für den Etna Rosso mit zusätzlicher geographischer Angabe (unità geografica aggiuntiva, UGA) sollen die Hektarhöchsterträge gesenkt werden. Außerdem soll es zukünftig möglich sein, neben den bereits als UGA anerkannten 133 Contrade (Ortsteile) auch die Namen der 20 Gemeinden des Anbaugebiets als UGA zu verwenden, wenn die Trauben zu 100 Prozent aus deren Gebiet stammen.
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von Merum Lesern
Die Weine vom Ätna werden immer stärker nachgefragt. Wie das Konsortium mitteilt, wurden 2022 28 Prozent mehr Ätna-Wein abgefüllt als im Vorjahr, die Produktionsmenge liegt jetzt bei 5,8 Millionen Flaschen. Im Vergleich zum letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, 2019, beträgt die Steigerung sogar 34,6 Prozent. Was die einzelnen Typologien angeht, wuchsen der Etna Rosso, der die Hälfte des Ätna-Weins ausmacht, und der Etna Bianco gleich stark um jeweils 28 Prozent, wobei der Etna Bianco Superiore mit einem Plus von 67 Prozent besonders zulegte. „In den letzten zehn Jahren haben sich die Rebfläche und die Flaschenproduktion fast verdoppelt“, kommentiert Konsortiumsdirektor Maurizio Lunetta. „Das Wachstum ist sowohl einer Stärkung der Märkte geschuldet, auf denen wir schon präsent sind als auch einem starken Schub durch den Weintourismus.“
Das Konsortium der Appellation Etna DOC hat eine neue, überarbeitete Lagenkarte des Anbaugebiets veröffentlicht. Die Zahl der als Contrade bezeichneten Einzellagen im Status zusätzlicher geographischer Einheiten (unità geografica aggiunta=UGA) ist dabei von 133 im Jahre 2011 anerkannten Contrade auf 142 gestiegen, weil neun neue UGA anerkannt wurden. Zudem mussten einige Grenzen neu gezogen werden, da sich die Landschaft am aktiven Ätna durch diverse Eruptionen verändert hat (Landhebungen und -senkungen, erstarrte Lavaströme). Die Karte soll die Grundlage einer noch präziseren Zonierung werden, die auch die verschiedenen Bodentypen genauer katalogisiert und die mikroklimatischen Begebenheiten berücksichtigt, wofür das Konsortium mit den Universitäten Catania und Mailand-Bicocca zusammenarbeitet.