Nach der Veröffentlichung im italienischen Amtsblatt (Gazzetta ufficiale) am 1. Juli 2023 treten Änderungen der Produktionsregeln für den Chianti Classico in Kraft, die es erstmals ermöglichen, Lagenbezeichnungen auf den Etiketten zu führen. Damit ist es ab der kommenden Ernte für die Kategorie Gran Selezione möglich, eine der insgesamt elf UGA (unità geografica aggiuntiva = zusätzliche geographische Einheit) genannten Lagenbezeichnungen auf dem Etikett zu nennen. Die Gran-Selezione-Weine des Jahrgangs 2023 kommen 2027 auf den Markt und müssen – auch dies auf Beschluss des Konsortiums – einen Mindestanteil der Rebsorte Sangiovese von 90 Prozent aufweisen (statt bisher 80 Prozent). Einen Überblick über die Lagenbezeichnungen des Chianti Classico finden Sie hier.

Gamberorosso/fh - Jul 2023

Der italienische Weinjournalist Alessandro Masnaghetti veröffentlicht einen dem Anbaugebiet des Chianti Classico gewidmeten Weinatlas. Das über 400 Seiten starke Werk erklärt das offizielle Lagensystem der Appellation, das mit der Einführung von elf Ortslagen als geographische Zusatzbezeichnungen (UGA= unità geografiche aggiuntive) eine wichtige Neuerung erfahren hat (siehe Meldung vom Juni 2021). Das Buch enthält 180 detaillierte Karten der Chianti-Classico-Weinberge, Informationen zu über 400 Weingütern, eine geologische Studie und auch Vorschläge für touristische Routen durchs Anbaugebiet. Der Atlas erscheint zweisprachig auf Italienisch und Englisch, übersetzt vom Weinjournalisten Burton Anderson.
Masnaghetti hat sich bereits mit Büchern über die Lagen von Barolo und Barbaresco sowie Karten verschiedener Appellationen einen Namen gemacht. Den neuen ab 30. September 2022 erhältlichen Chianti-Classico-Atlas kann man beim Verlag Enogea bereits vorbestellen.

Enogea/fh - Jul 2022

Das Chianti-Classico-Weingut Isole e Olena in San Donato in Poggio wird zukünftig von Franzosen kontrolliert. Die ehemalige Besitzerfamilie De Marchi hat das 1956 gegründete Unternehmen mit 56 Hektar Rebfläche an die französische Holding EPI verkauft, die mehrere Champagner-Marken und seit Ende 2016 auch das Brunello-Weingut Biondi-Santi in Montalcino besitzt. Paolo De Marchi, der Isole e Olena über 40 Jahre lang führte, wird dem Weingut weiterhin als Önologe zur Verfügung stehen. Die Geschäfte führt nach dem Verkauf Giampiero Bertolini, der auch Biondi-Santi vorsteht.
Das von Paolos De Marchis Sohn Luca geführte Weingut Proprietà Sperino im nordpiemontesischen Lessona bleibt weiterhin im Besitz der Familie.

Winespectator/Winenews/fh - Jun 2022

Die Kulturlandschaft des Chianti Classico wird offizieller Kandidat für eine Anerkennung als Unesco-Welterbe. Die von der Regionalregierung der Toskana, den sieben Gemeinden des Anbaugebiets, dem Konsortium Chianti Classico und einer Stiftung zum Erhalt der Landschaft des Chianti Classico erarbeitete Bewerbung wurde in die offizielle Vorschlagsliste aufgenommen, die Italien beim nächsten Unesco-Weltkongress vorlegen wird.
Etwas schwieriger gestaltet sich das gleiche Vorhaben im Nordosten Italiens, wo das grenzüberschreitende Anbaugebiet Collio-Brda den Unesco-Welterbe-Status anstrebt. Während sich die Winzer aus dem Friaul auf der italienischen Seite und ihre slowenischen Kollegen weitestgehend einig sind, kommt es auf slowenischer Seite zu Verzögerungen bürokratischer Natur. Geplant war, dass Slowenien die Kandidatur der Unesco präsentiert, weil Italien mit 55 schon eine große Zahl Unesco-anerkannter Welterbestätten hat. Die Regionalregierung des Friaul wünscht sich eine engere Zusammenarbeit mit den Slowenen. Für den Fall, dass es bei einer für Herbst geplanten Zusammenkunft beider Seiten keine positive Entwicklung gäbe oder sich Slowenien gar zurückziehen sollte, hat die Regionalregierung im Friaul schon angekündigt, die Kandidatur alleine weiterzuführen.

Gamberorosso/fh - Jul 2021

Das Konsortium des Chianti Classico hat die Einführung zusätzlicher geographischer Einheiten (unità geografiche aggiuntive = UGA) beschlossen. Die elf neuen Ortslagen sind: Castellina, Castelnuovo Berardenga, Gaiole, Greve, Lamole, Montefioralle, Panzano, Radda, San Casciano, San Donato in Poggio und Vagliagli. In einer ersten Phase sollen die UGA nur für die Typologie Gran Selezione verfügbar sein, eine zukünftige Erweiterung auf Riserva und Annata ist geplant.
Eine weitere Änderung betrifft ebenfalls die 2013 eingeführte Typologie Gran Selezione. Der Mindestanteil der Rebsorte Sangiovese wird von 80 auf 90 Prozent angehoben, für die verbleibenden zehn Prozent können künftig nur noch autochthone rote Rebsorten verwendet werden, internationale Sorten wie Merlot oder Cabernet Sauvignon sind nicht mehr erlaubt.

Ansa/Konsortium Chianti Classico /fh - Jun 2021