Russlands Präsident Wladimir Putin hat Anfang Juli einen Gesetzesentwurf unterschrieben, der vor allem in Frankreich für wütende Reaktionen sorgt. Nach dem neuen Gesetz darf in Russland nur noch Schaumwein russischer Provenienz als „Shampanskoje“ (russisch für Champagner) etikettiert und verkauft werden. Das in über 120 Ländern geschützte französische Original und andere ausländische Schäumer dürfen nur noch die generische russische Bezeichnung für Schaumwein tragen.
Entsprechend ungehalten fielen die Reaktionen in Frankreich aus. Der Produzentenverband Comité Champagne in Épernay bezeichnete die Entscheidung als „skandalös und inakzeptabel“ und zeigte sich geschockt und wütend darüber, von Russland nicht vorab über sein Gesetzesvorhaben informiert worden zu sein. Die großen Champagner-Häuser Moët & Chandon, Veuve Cliquot und Dom Perignon veranlassten einen sofortigen Lieferstopp nach Russland. Der Champagner macht immerhin 13 Prozent der 50 Millionen Liter russischer Schaumweinimporte pro Jahr aus.
Auch die EU-Kommission brachte „Besorgnis und Unverständnis“ zum Ausdruck und sagte den Franzosen ihre volle Unterstützung zu.
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Teatronaturale/fh - Jul 2021