In der aktuellen Debatte über die Auswirkungen von Alkohol auf die Gesundheit wurde in der angesehenen medizinischen Fachzeitschrift Journal of Clinical Medicine eine italienische Studie veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und sexueller Aktivität herstellt. Die Forscher der Universitäten Catania und Catanzaro kommen zu dem Schluss, dass Rotwein, wenn er in Maßen konsumiert wird, Patienten mit Erektionsstörungen helfen und auch das sexuelle Verlangen bei Männern und Frauen stimulieren könne. Darüber hinaus deutet die Studie darauf hin, dass Rotwein zur Steigerung des Testosteronspiegels und der männlichen Fruchtbarkeit beitragen kann.
Das Geheimnis liegt in den Polyphenolen. „Die antioxidativen Eigenschaften der im Rotwein enthaltenen Polyphenole scheinen sich positiv auf das männliche Fortpflanzungssystem auszuwirken“, heißt es in der Veröffentlichung, „was auf eine positive Korrelation zwischen Rotweinkonsum und Serumtestosteronspiegel schließen lässt.“ Dieselben Polyphenole also, die sich positiv auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar bestimmte Krebsarten auswirken und deren positive Wirkung auf das Herz die Durchblutung anderer Körperteile, einschließlich der Geschlechtsorgane, erhöhen können.
Auch auf das weibliche Geschlecht habe der Rotwein positive Auswirkungen. So heißt es in der Studie: „Frauen, die mäßig Rotwein konsumieren, zeigen höhere Werte für sexuelles Verlangen und Lubrikation mit einer allgemeinen Verbesserung der sexuellen Funktion im Vergleich zu abstinenten oder gelegentlichen Trinkerinnen, die weniger als ein Glas Wein oder ein anderes alkoholisches Getränk pro Tag zu sich nehmen.“ Noch interessanter ist, dass der Weinkonsum das sexuelle Verlangen trotz des Alters anregt: Ältere, aber mäßig trinkende Frauen zeigten mehr Neigung als jüngere, aber abstinente Frauen. Aber Vorsicht, nicht jeder Alkohol wirkt. Bier zum Beispiel hat nicht die gleiche Wirkung wie Rotwein. Eine letzte Anmerkung im Forschungsbericht rät außerdem zu maßvollem Konsum: „Während Alkoholkonsum in niedrigen Dosen sexuelles Verhalten und Verlangen fördert, sind höhere Dosen schädlich für die Sexualität.“
Der vollständige Artikel kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Gamberorosso/fh - Jul 2023

In Irland werden zukünftig alle alkoholischen Getränke Warnhinweise auf die Etiketten bekommen. Nachdem Irland die EU-Kommission am 21. Juni 2022 über sein Vorhaben informiert hatte und innerhalb der Frist bis Ende Dezember 2022 keine Einwände von Seiten der Kommission vorgebracht wurden, tritt die Regelung in Kraft.
Die Warnhinweise auf den Etiketten müssen folgende Elemente enthalten: einen Warnhinweis auf die Gefahren des Alkoholkonsums im Allgemeinen, einen Hinweis auf die Gefahren des Alkoholkonsums für schwangere Frauen, einen Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Alkohol und tödlichen Krebserkrankungen, den Alkoholgehalt des Produkts in Gramm, die Anzahl der im Produkt enthaltenen Kalorien und einen Link zu einer Gesundheitswebsite mit Informationen über Alkohol und seine Schadpotenzial.
Dass die EU-Kommission keine Einwände vorgebracht hat, sorgt insbesondere bei den Vertretern der großen Weinbaunationen Italien, Frankreich und Spanien für Unverständnis und Verärgerung. Sie sehen darin eine Bedrohung für eine einheitliche EU-Gesetzgebung und den freien Warenverkehr im EU-Binnenmarkt. Zudem sollen im Dezember 2023 ohnehin neue EU-Kennzeichnungsregeln für alkoholische Getränke in Kraft treten.
Ein bisschen Zeit bleibt trotzdem noch: Da das Gesetzesvorhaben auch Hindernisse im internationalen Handel mit sich brächte, muss Irland seinen Plan noch bei der Welthandelsorganisation WTO prüfen lassen, bevor er in Kraft treten kann. Der dafür vorgesehene Zeitraum beträgt 60 Tage.

Ilsole24ore/Winenews/fh - Jan 2023