WO LIGURIENS SONNE UNTERGEHT
Charme und Schatten des Ponente
Vielleicht sind wir einfach nur zu spät? Vor 60, 70 Jahren muss Ligurien die schönste Region Italiens gewesen sein. Doch die Bewohner waren arm. Um zu überleben, mussten sie auch den hintersten Winkel ihres Landes nutzen. Olivenhaine und Weinberge überall, darüber gepflegte und genutzte Wälder. An der Küste zogen die Fischer frühmorgens ihre Boote an Land. Fremde gab es kaum, nur ein paar Reiche mit prunkvollen Villen an den schönsten Positionen. Wer Ligurien hingegen heute besucht, muss die hässlichen Folgen der Zerstörungswut der vergangenen Jahrzehnte in Kauf nehmen. Trotzdem erhält er zumindest eine Ahnung von den vergangenen Schönheiten. Dort, wo man auf Menschen trifft, die nicht nur auf Profit oder schnelle Bräune fixiert sind, wo Leidenschaft spürbar wird, Liebe fürs Schöne und Gute, dort, liebe Leser, besitzt Ligurien seinen eigenen Charme.