Fünf Winzer haben eine Gruppe zur Förderung des Schraubverschlusses für Weinflaschen gegründet. Franz Haas (Südtirol), Graziano Prà (Veneto), Jermann (Friaul), Pojer & Sandri (Trentino) und Walter Massa (Piemont) gehören mit zu den ersten in Italien, die auf Schraubverschlüsse setzten, und wollen ihre positiven Erfahrungen teilen, um mit immer noch herrschenden Vorurteilen gegen diese aufräumen. Die Gruppe trägt den Namen „Gli Svitati“, was sich mit „Die „Entschraubten“ oder „die mit der lockeren Schraube“ übersetzen ließe und auch Titel einer italienischen Filmkomödie ist.
„Diese Art von Verschluss ermöglicht eine konstante Mikro-Sauerstoffzufuhr, die den Wein konserviert und eine homogene Qualität, auch bei älteren Jahrgängen, sowie eine gute Entwicklung ermöglicht“, so die fünf Gründungsmitglieder der Gruppe in einer gemeinsamen Erklärung.
Nach Angaben der Verschlusshersteller Stelvin und Guala Closures sind heute vier von zehn Weinflaschen weltweit mit Schraubverschlüssen versehen. In Italien liegt diese Quote allerdings nur bei 22 Prozent.
Wein
Die Korkernte 2022 in den Erzeugerländern des Mittelmeerraums fiel trockenheitsbedingt um 30 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Dem Weinverband Unione Italiana Vini zufolge hat die daraus resultierende Rohstoffknappheit gemeinsam mit den deutlich gestiegenen Energiekosten für die Korkindustrie zu einem Preisanstieg für Naturkorken geführt.
Die Rebfläche der Region Piemont soll bis zum Jahr 2025 um 622 Hektar wachsen. Bereits von den Behörden genehmigt wurden 66 Hektar Nebbiolo für den Barolo und 21 Hektar für den Barbaresco. Für den Weißwein Gavi sind für 2023 zusätzliche 15 Hektar der Rebsorte Cortese geplant. Der stärkste Zuwachs steht aber für die Schaumweine der Appellationen Asti DOCG, Moscato d’Asti DOCG und Alta Langa DOCG ins Haus. Für den Asti und den Moscato d’Asti sind 300 Hektar neue Rebfläche bis 2025 bei den Behörden beantragt, für die Metodo Classico der Alta Langa aus Pinot nero und/oder Chardonnay 220 Hektar im gleichen Zeitraum.
Das Weingut Masi (Sant’Ambrogio di Valpolicella) wurde Ende Januar Opfer eines dreisten Diebstahls. Aus einem Lagerhaus wurden von Unbekannten 1500 Sechserkisten des Amarone Costasera 2017 und 2018 entwendet, was einer kompletten Lastzugladung entspricht. Der Wert der gestohlenen Ware beläuft sich auf ungefähr 315 000 Euro.
Das Konsortium Vini d’Abruzzo hat Ende Januar von den Behörden grünes Licht für die Einbehaltung von 20 Prozent der Montepulciano-Produktion des Jahrgangs 2022 erhalten. Von der Maßnahme ausgenommen sind Bio-Produzenten und jene, die ihre komplette Produktion selbst abfüllen. Die Verknappungsmaßnahme dürfte also vor allem die großen Genossenschaftskellereien betreffen. „Der Montepulciano d’Abruzzo leidet seit jeher unter einem durch Überproduktion verursachten Preisverfall. Es ist unerlässlich, in dieser Richtung zu intervenieren, um das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage im Hinblick auf die nächste Ernte zu überwinden“, kommentierte Konsortiumspräsident Alessandro Nicodemi.
Mit 64,9 Millionen Hektoliter Wein und 9,8 Millionen Hektoliter Most zum 31. Dezember 2022 waren die Lagerbestände fünf Prozent höher als 2021 (Most: +1,6%). Dies ist der höchste Wert, seit das Marktobservatorium Osservatorio del Vino die vom ICQRF erhobenen Daten veröffentlicht. Im Detail ist über die Hälfte (51,7%) Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung (DOP), 27,5 Prozent sind Wein mit geschützter geographischer Angabe (IGP). Geographisch betrachtet sind über die Hälfte der Lagerbestände (55,3 %) in den Regionen des Nordens zu verzeichnen, davon ein Viertel (24,9%) im Veneto.
Die höchsten Lagerbestände weist wie jedes Jahr der Prosecco DOC auf: 4,9 Millionen Hektoliter, rund 13 Prozent der Gesamtlagerbestände in Italien. Es folgen IGP Puglia (2,6 Millionen Hektoliter, fünf Prozent der Gesamtbestände) und Sicilia DOC mit 3,5 Prozent.
Die Weine vom Ätna werden immer stärker nachgefragt. Wie das Konsortium mitteilt, wurden 2022 28 Prozent mehr Ätna-Wein abgefüllt als im Vorjahr, die Produktionsmenge liegt jetzt bei 5,8 Millionen Flaschen. Im Vergleich zum letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, 2019, beträgt die Steigerung sogar 34,6 Prozent. Was die einzelnen Typologien angeht, wuchsen der Etna Rosso, der die Hälfte des Ätna-Weins ausmacht, und der Etna Bianco gleich stark um jeweils 28 Prozent, wobei der Etna Bianco Superiore mit einem Plus von 67 Prozent besonders zulegte. „In den letzten zehn Jahren haben sich die Rebfläche und die Flaschenproduktion fast verdoppelt“, kommentiert Konsortiumsdirektor Maurizio Lunetta. „Das Wachstum ist sowohl einer Stärkung der Märkte geschuldet, auf denen wir schon präsent sind als auch einem starken Schub durch den Weintourismus.“
In Irland werden zukünftig alle alkoholischen Getränke Warnhinweise auf die Etiketten bekommen. Nachdem Irland die EU-Kommission am 21. Juni 2022 über sein Vorhaben informiert hatte und innerhalb der Frist bis Ende Dezember 2022 keine Einwände von Seiten der Kommission vorgebracht wurden, tritt die Regelung in Kraft.
Die Warnhinweise auf den Etiketten müssen folgende Elemente enthalten: einen Warnhinweis auf die Gefahren des Alkoholkonsums im Allgemeinen, einen Hinweis auf die Gefahren des Alkoholkonsums für schwangere Frauen, einen Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Alkohol und tödlichen Krebserkrankungen, den Alkoholgehalt des Produkts in Gramm, die Anzahl der im Produkt enthaltenen Kalorien und einen Link zu einer Gesundheitswebsite mit Informationen über Alkohol und seine Schadpotenzial.
Dass die EU-Kommission keine Einwände vorgebracht hat, sorgt insbesondere bei den Vertretern der großen Weinbaunationen Italien, Frankreich und Spanien für Unverständnis und Verärgerung. Sie sehen darin eine Bedrohung für eine einheitliche EU-Gesetzgebung und den freien Warenverkehr im EU-Binnenmarkt. Zudem sollen im Dezember 2023 ohnehin neue EU-Kennzeichnungsregeln für alkoholische Getränke in Kraft treten.
Ein bisschen Zeit bleibt trotzdem noch: Da das Gesetzesvorhaben auch Hindernisse im internationalen Handel mit sich brächte, muss Irland seinen Plan noch bei der Welthandelsorganisation WTO prüfen lassen, bevor er in Kraft treten kann. Der dafür vorgesehene Zeitraum beträgt 60 Tage.
Die Weine der Insel Pantelleria werden auf Beschluss des Konsortiums ab 1. Januar 2023 mit einer Staatsbanderole versehen, um eine bessere Rückverfolgbarkeit zu erreichen und die Betrugsbekämpfung zu erleichtern. Dies gilt nicht nur für den berühmten Süßwein Passito di Pantelleria, sondern auch für die Typologien Moscato, Zibibbo dolce und Pantelleria bianco (auch als Frizzante). Nächstes Ziel des 1997 gegründeten Konsortiums ist die Aufwertung der jetzigen DOC zur DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita = kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung).
In der Emilia Romagna wurde das regionale Konsortium Vitires gegründet, das sich der Erforschung pilzresistenter Sorten (Piwis) widmet. Aus der Taufe gehoben haben es vier Unternehmen (Riunite & Civ, Cantina San Martino in Rio, Caviro, Terre Cevico), die zusammen 70 Prozent der in der Emilia Romagna produzierten Trauben verarbeiten, und das Forschungszentrum Ri.Nova.
Das Konsortium Vitires wird für die Förderung, den Schutz und die Aufwertung von Weinen und Trauben aus regionalen resistenten Rebsorten, einschließlich der Verwaltung etwaiger Kollektivmarken, zuständig sein. Bislang wurden auf knapp drei Hektar Rebfläche 16 regionale Rebsorten erforscht, darunter Sangiovese und die Lambrusco-Sorten, sowie mehr als 700 Kreuzungen zu deren genetischer Verbesserung vorgenommen. Die ersten Selektionen werden bereits im Hinblick auf die Pilzkrankheiten Echter und Falscher Mehltau, aber auch auf ihre Anpassungsfähigkeit an die örtlichen Anbaubedingungen und das önologische Potenzial im Vergleich zu den traditionellen Referenzsorten bewertet.
Ziel ist es, mittelfristig eine Zulassung für die Verwendung von Piwis für Weine mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung zu erreichen. Stand Heute lässt noch keine italienische DOC-Appellation die Verwendung von Piwis zu.